Jürgen Meyer: Geheimnisvolle Geschichten und Schicksale Neu entdeckt zwischen Neckar und Alb. 208 Seiten. 175 Bilder, 15 x 21 cm, Hardcover; Oertel + Spörer, Reutlingen, Sommer 2013 19,90 Euro/20,50 (A)/28,50 SFr. Bestellung per E-Mail - hier Denkmale und ihre fast vergessenen Geschichten
Kreuze, Bildstöcke, Gedenksteine, Inschriften, Ruinen oder einfach nur Naturdenkmäler sind oft stumme Zeugen von Schicksalen und Tragödien, von Notzeiten, Kriegen, Naturkatastrophen, Verbrechen und Unglücken. Aber auch Zeichen einer bodenständigen Volksfrömmigkeit. Man findet sie an Wegen, abseits in Fluren und verborgen in Wäldern, auf Friedhöfen, in Kirchen, Kapellen und an Hauswänden; eingemeißelt in Mauerwerk, eingraviert in Metall, geschnitzt in Holz; oft dem Verfall preisgegeben. Landesweit werden von Ehrenamtlichen des Schwäbischen Albvereins, des Schwäbischen Heimatbundes und des Schwarzwaldvereins in einer Gemeinschaftsaktion Kleindenkmale erfasst. Diese Bestandsaufnahme hat den besseren Schutz, eine verstärkte Beachtung und die notwendige Sicherung und Pflege der von Menschenhand geschaffenen Gebilde zum Ziel. Was die flächendeckende Inventur nicht leisten kann, zumindest bei der Erfassung, ist die ausführliche Dokumentation der geschichtlichen und volkskundlichen Hintergründe der einzelnen Kleindenkmäler.
Einigen dieser steinernen und hölzernen Zeugen der Vergangenheit mit spannend und fundiert erzählten Hintergrundgeschichten „Leben“ einzuhauchen und sie zum „Sprechen“ zu bringen, bevor sie verfallen und vergessen werden, ist die Absicht, die ich mit diesem Buch verfolge. Dabei ging es mir wahrscheinlich wie Ihnen auch: Unterwegs im ländlichen Raum, ob nun zu Fuß, mit dem Rad oder im Auto, kommt man nicht umhin, auf Feldkreuze oder Bildstöcke zu stoßen. Meist nimmt man sie aus dem Augenwinkel heraus wahr. Manchmal sucht der Blick nach Informationen: Eine Jahreszahl, vielleicht auch Namen, seltener einige Verse oder gar eine Tafel mit erklärenden Hinweisen.Solchermaßen neugierig geworden, suchte ich bei den Bewohnern des nächstgelegenen Ortes nach den Geschichten hinter den Denkmälern. Und es sind immer die Dorfältesten, die sie noch erzählen können. Sie trifft man beim Gang über den Friedhof und in der Kirche – und eben dort stößt man auf weitere Gedenkstätten: Außergewöhnliche Ehrenmale, merkwürdige Heiligenskulpturen und erschütternde Grabmäler. Letztlich sind es über 120 Einzeldenkmale geworden, deren bewegende Geschichten nach aufwendigen Archivrecherchen in diesem Band vorgestellt werden.Sie verteilen sich auf fast 100 verschiedene Orte. Die meist religiös motivierten Denkmäler sind fast ausschließlich in Gebieten vorzufinden, deren Bevölkerung dem katholischen Glauben nahesteht. Der Fokus in diesem Buch liegt in dem vom Neckar bis zur Donau reichenden Gebiet der Hohenzollerischen Landen sowie deren angrenzenden Gebieten von Balingen über Albstadt bis hinüber auf die Münsinger Alb. Das Buch behandelt zwei Schwerpunkte: Zum einen die verheerenden Pestwellen zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert, zum anderen die blutigen Kriege des 19. Jahrhunderts. Für beide Themenbereiche wird eine fast vollständige Präsentation aller noch sichtbaren Denkmaltypen im Recherchegebiet geboten. Die anderen vorgestellten Schicksale und Tragödien sind exemplarisch aus der Vielzahl der Gedenkplätze von mir herausgegriffen worden und sollen als Anregung dienen, sich einmal selbst auf Spurensuche in Friedhöfen, Felder und Fluren zu begeben.
Inhalt: siehe Verzeichnis
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